Seit dem Jahr 2005 wird das Thema "Dialekt und Schule", nicht zuletzt wegen der auffallend guten Pisa-Ergebnisse in puncto Lesekompetenz in den noch dialektal geprägten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg, immer wieder öffentlich diskutiert.
Mehrere Sprachwissenschaftler und die Vorsitzenden des Deutschen Lehrer- sowie Philologenverbands sprechen sich unisono für den Dialekt aus:
Max Schmidt, der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbands, hatte einen Zusammenhang der dialektfreien Klassen an den Münchner Gymnasien mit dem hohen Prozentsatz an Abiturienten in München hergestellt. Die SZ titelte mit dem skandalösen Satz: "Ohne Dialekt leichter zum Abi!".
Dass in München über 30 Prozent aller Gymnasien in Altbayern angesiedelt sind, diese Tatsache lag Herrn Schmidts Analyse offenbar nicht zugrunde.
Die heftigen Reaktionen renommierter Sprachwissenschaftler hätte man sich bereits in den 1970er jahren gewünscht.
Mit der 220seitigen Dialekthandreichung "Dialekte in Bayern" können sogar Lehrer aus anderen Bundesländern Unterrichtseinheiten über bayerische Sprachgeographie, bayerische Sprachgeschichte und bayerische Grammatik anbieten.
Eine dringend notwendige Aufwertung der Dialekte!
Unser engagiertes Mitglied, die Deutschlehrerin Doris Thammer, gestaltet seit einigen Jahren ihren Unterricht an der Realschule Vohenstrauß mit der Gegenüberstellung der standarddeutschen und der nordbairischen Grammatik -mit großem Erfolg:
Unter www.realschule-vohenstrauss.de findet man auf der Inhaltsleiste die Ruibrik "Dialekteckerl" mit interessanten Audio-Dateien.
An der Universität Regensburg werden seit über 30 Jahren Vorlesungen und Seminare in bairischer Dialektologie angeboten, die mit einer Flut von wissenschaftlichen Arbeiten über die Dialekte eine nachhaltige Wirkung in die Region erzeugen und die Dialekte an den Schulen aufwerten.
Die Ludwig-Maximilians-Universität München tut sich als Münchner Elite-Universität mit diesem Thema schwer: