Im Jahr 1998 kam eine wissenschaftliche Untersuchung zu dem Ergebnis, dass in München nicht einmal mehr zwei (!) Prozent der Jugendlichen Dialektsprecher waren. Da für die UNESCO eine Sprache als bedroht gilt, wenn weniger als 30 Prozent der Kinder die Landessprache noch sprechen, ist das Mittelbairische in München unwiederbringlich verloren. Im Jahr 2009 hat die UNESCO schließlich Bairisch im Weltatlas der bedrohten Sprachen erstmals aufgenommen.
Da wir in Niederbayern und der Oberpfalz jedoch noch in einem dialektalen Beharrungsgebiet leben, sehen wir für ein Überleben unserer Dialekte durchaus Chancen, wenn der Dialekt
>>> im Elternhaus ganz selbstverständlich als beste Grundlage für eine spätere Mehrsprachigkeit weitergegeben wird,
>>> im Kindergarten gefestigt und nicht ausgetrieben wird.
>>> in den Schulen neben einem guten Standarddeutsch toleriert und als eigenständiges Sprachsystem angesehen und aufgewertet wird.
>>> bei offiziellen Anlässen in Politik und Gesellschaft auch gesprochen und damit das soziale Ansehen gesteigert wird!
"Geij Bou, dasd fei schee schmatzt!"
Die Schwindsucht des Bairischen - Reflexionen über Ursachen, Folgen und wirksame Medikation